Problem: Emotionales Essen
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- 02. Apr 2015 10:10
- Hey Ihr da draußen... Ich habe mal eine Frage bzw. wollte mal was ansprechen. Bei mir ist es ganz häufig so, dass ich esse, obwohl ich keinen Hunger habe, und zwar in ganz bestimmten Situationen. Wenn mich jemand ärgert, wenn ich mich über mich selbst ärger, wenn ich keine Lust auf irgendwas habe oder auch, wenn ich mich selber stresse weil ich z. B. noch viel lernen muss und das Gefühl habe, alles wird mir zu viel.
Ich esse also in ganz bestimmten Situationen und bei ganz bestimmten Gefühlen. Geht es Euch auch so? Ich kann es im Moment irgendwie nicht abstellen. Schafft Ihr das? Wie bekommt Ihr das hin, dass Ihr eben NICHT esst, sondern was anderes stattdessen macht. Und was macht Ihr als Alternative...?
Vielleicht geht es ein paar anderen ja genau so und man kann sich hier mal austauschen..
Liebe Grüße ! :)
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- 02. Apr 2015 19:06
- Ja, ich kenne das und ich konnte es nie abstellen. Darum hab ich mir über 4 Schwangerschaften in 10 Jahren runde 35kg angefuttert. Ich musste tatsächlich auf den Punkt warten, an dem es im kopf klick gemacht hat. Jeglicher Zwang vorher hat nichts gebracht. Bin jetzt in 14 tagen 3,5 kg losgeworden und es fällt mir momentan wirklich leicht. Ich mag einfach nicht mehr kurzatmig sein.
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- 03. Apr 2015 06:56
- Huhu,
bei mir ist es eher umgekehrt. Es kam zwar lange nicht mehr vor, aber wenn mich jetzt irgendwas seelisch belastet (Stress mit dem Freund oder Streit mit Eltern und Freunden), dann kann ich nichts essen! Hunger ist da, aber Appetit nicht. Ich bekomme in solchen Situationen keinen Bissen runter. Bin froh, dass das selten geworden ist, dennoch wird sich nichts daran geändert haben und dagegen hilft auch nichts. :(
Vielleicht musst du anfangen den Kreis zu unterbrechen, der deine Emotionen mit Essen verbindet und das beides trennen. Hinzu kommt (wenn ich das richtig verstanden habe) Langeweile. Die ist dabei dein größter Feind.
Ich bin keine Therapeutin, aber was man versuchen könnte ist die Reaktion auf Frust oder Langeweile (also das Essen) bewusst durch etwas anderes zu ersetzen. Also z.B. statt zum Kühlschrank zu gehen, die Schuhe anziehen und draußen eine Runde laufen. Dabei kann man auch gut nachdenken und sich eine Lösung für das Problem überlegen (Lernplan, wie reagiere ich jetzt am besten auf den, der mich geärgert hat etc...). Oder was vielleicht auch ginge, wäre einen Kaugummi kauen oder etwas in der Art. Irgendwas harmloses.
Und wenn das alles nichts hilft, dann kann man immer noch probieren tatsächlich mal nen Therapeuten aufzusuchen. Gerade wenn die Gesundheit darunter leidet (z.B. wegen starker Gewichtszunahme) sollte man es vielleicht in Erwägung ziehen. Die können einem oftmals Wege aufzeigen, die einem selbst und nahestehenden nicht einfallen. Es sind halt komplett außenstehende Personen, die einen aus einem ganz objektiven Winkel betrachten können.
Ich hoffe ich konnte helfen. :)
Grüße
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- 03. Apr 2015 09:37
- Hallo Motti,
also mich hat es über die Jahre auch fast irre gemacht, dass ich das Essen einfach nicht auf ein für mich gutes Maß einstellen konnte.
Du bist also mit Deiner beginnenden Verzweiflung nicht alleine.
Jetzt will ich aber mal etwas Postitives für Dich sagen:
Betrachte doch mal Deinen BMI. Das ist doch alles im grünen Bereich, d.h. gesundheitlich völlig unbedenklich.
Wenn Du kannst, versuch Dich so oft es geht darauf zu konzentrieren, gut zu Dir selbst zu sein, d.h., wenn es Dir schlecht geht etwas zu tun, was Dir nachhaltig hilft...Dich beim Sport auspowern, ein schönes Buch lesen. Ein schönes Wannenbad einlassen. Mit einer Freundin treffen o.ä..
Es besteht bei Dir kein Grund, gewichtstechnisch in Panik zu verfallen.
Wenn ich das Rad der Zeit für mich persönlich zurück drehen könnte, hätte ich im Leben keine Diät o.ä. angefangen und die Kontrolle über mein Essen via MM wäre heutzutage womöglich nicht nötig.
Ich war mit 13/14 total normal gewichtig. Allerdings hatte ich eine liebe Freundin, die einfach eine hammermäßige Figur hatte. Die hatte schon zu der Zeit eine entzückende Oberweite, dabei aber total schlanke Beine und einen niedlichen kleinen Po.
Ich selbst fand mich dagegen eher unproportioniert.
Als diese Freundin -vermutlich ohne jegliche böse Absicht- mal äußerte: "Ich bin ja sooo froh, dass ich nicht so dicke Oberschenkel habe...ich weiß gar nicht, was ich machen würde, wenn ich einen dicken Hintern bekommen würde..." habe ich den Fehler gemacht und an mir runter geschaut.
Von da ab war ich (nur für ein paar Jahre) überzeugt, ich könne eine ebensolche Figur wie sie bekommen, wenn ich mich nur ausreichend anstrengen würde.
Ab da begann meine Diät-Karriere...und was konnte ich hart zu mir sein.
Zu der Zeit hat einem leider noch keiner etwas dazu gesagt, was passiert, wenn Du zu radikal am Ernährungsrad drehst.
Diäten mit 800 kcal am Tag waren damals keinesfalls verpönt.
Wenn Du kannst, versuche Deinen Fokus definitiv besser auf eine aktive Lebensführung zu legen. Das dürfte Dich vor dem Schlimmsten bewahren. Dazu eine bunt gemischte Kost. Fertig.
Meine Tochter ist zwei Jährchen älter als Du. Bis jetzt hat sie es geschafft, die Ausschläge der Waage so in minimalen Grenzen zu halten.
Da hat sie mir wirklich einiges voraus. Ich selbst hatte in dem Alter dann schon ordentliche Ausschläge des Jojos.
Die von Obsidian beschriebene Appetitlosigkeit kenne ich aus einer ganz schlimmen Phase vor gut 8 Jahren.
Damals habe ich vollkommen unfreiwillig und nebenbei über 30 Kilogramm abgenommen, weil es mir psychisch so schlecht ging.
Am Ende war ich zwar wirklich dünn, aber der Zustand, in dem ich mich befand war keinesfalls erstrebenswert.
Ich war froh, als es mir psychisch dann endlich wieder besser ging. Meinem Körper war es anscheinend aber egal, ob der Gewichtsverlust über eine Radikaldiät oder durch psychische Probleme eingetreten war.
Als ich mich innerlich wieder stabilisiert hatte, ging es auch mit dem Gewicht wieder massiv nach oben.
Meines Erachtens kann man diesem Dauerjojo nur dadurch entkommen, dass man z.B. als Normalgewichtiger ohne zu dolles Drehen an der Ernährungsschraube sein Leben ausreichend aktiv gestaltet.
Das hilft obendrein gegen Gefühle der inneren Leere o.ä.. Falls der Leidensdruck bei Dir aber schon ganz schön groß sein sollte, würde ich auch zumindest mal einen "Profi" um Rat fragen.
Falls nicht und Du solltest feststellen, dass es Dir doch eigentlich gar nicht so schlecht geht, richte Dein Augenmerk so oft Du kannst auf die positiven Dinge des Lebens.
Das gelingt selbst mir und das, obwohl ich ja nun wahrlich zu schwer bin.
Mein "Gewichtsproblem" ist nämlich nur eine Facette in meinem Leben und ich kann und mag dem im Verhältnis zum Rest nicht mehr zu viel Raum geben.
Wenn ich hier eher lang und ausgiebig schreibe, dann vor allen Dingen, weil ich ganz gerne schreibe.
Ich finde bis heute (leider) keine absolut plausible Antwort darauf, warum ich mich auch heute noch teilweise so irrational ernähre.
Meine Vermutung ist aber, dass ich zu früh zu heftig gegen mein (damals total normales) Gewicht gekämpft habe und dabei etwas im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Wenn sich mal irgendwelche Wissenschaftler mit dem Thema "emotionales" oder "irrationales" Essen beschäftigen würden, ich würde mich als Versuchsobjekt zur Verfügung stellen :-)
Bis dahin schüttele ich einfach weiter meinen Kopf über mich selbst, akzeptiere, dass ich so geworden bin, wie ich bin (habe es ja nicht besser gewusst) und versuche, mit MM so entspannt und ausgewogen wie möglich zu einer Art Balance zurück zu finden.
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Finden Deines eigenen Gleichgewichts!
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- 03. Apr 2015 10:39
- Hallo,
ich finde es wirklich toll, dass sich hier ein Forum aufgetan hat, das das Thema Essen und Gewicht mal aus der emotionalen Seite betrachtet.
Auch ich beschäftige mich mit diesem Aspekt schon seit längerem.
Mein höchstes Gewicht (100 kg) hatte ich nach 2 Geburten und einer schleichend beginnenden Depression.
Ich habe sehr unter meinem Gewicht gelitten und auch mein Mann hat angedeutet, dass er das nicht mehr gut findet.
Dass das Essen mit meiner seelischen Stimmung und meinem ständigen Gefühl, nicht gut genug, nicht schön genug zu sein zu tun hat, habe ich zwar auch erkannt, konnte aber nichts dagegen machen.
Erst als mein jüngeres Kind in den Kindergarten gekommen ist, habe ich mir wieder mehr Zeit für mich genommen.
Ich wurde psychisch auch wieder etwas stabiler. Mit Hilfe von WW habe ich über mehrere Jahre mein Zielgewicht von 68 kg erreicht.
Wobei ich sagen muss, dass nicht so sehr das Punkteprogramm, als vielmehr das Gruppengefühl und zunehmende sportliche Aktivität geholfen haben.
Zum Sport: Es ist ganz wichtig, dass man etwas für sich entdeckt, das wirklich Spaß macht!
Bei mir war das eine ganze Zeit lang Step-Aerobic, später dann plötzlich nicht mehr.
Jetzt ist es der Sport in der Natur: Joggen, Radeln, Reiten usw.
Hierbei ist es nicht nur der Sport, sondern auch der Aufenthalt in "meinem" Wald.
Bei allen Turbulenzen im Leben, ist es einfach beruhigend, wenn es etwas gibt wo es still und verlässlich ist!
Ich habe mein Gewicht ganz gut gehalten, bis ich vor 2,5 Jahren gesundheitliche Probleme bekommen habe.
Ich konnte dann nicht mehr laufen gehen und hatte auch beruflich extremen Stress.
Da habe ich wieder zugenommen.
Seit Anfang des Jahres klappt es mit MM und der Gemeinschaft hier wieder ganz gut.
Ich habe bereits wieder 6 kg abgenommen und bin jetzt noch 4,5 kg von meinem Ziel entfernt.
Das, was kimimnet geschrieben hat, hat mich sehr berührt.
Ich glaube auch, dass es gut ist immer wieder zu schauen, dass wir gut zu uns selber sein sollten.
Viele Übergewichtige haben ständig ein schlechtes Gewissen, weil sie zu viel essen, weil sie sich nicht zu ihrem Sportprogramm aufraffen können usw. usw.
Man sollte das Gute für sich entdecken!
Was ist schön an mir? Was brauche ich jetzt wirklich?
Von selber wird das Gewicht nicht weniger, anstrengend ist es auf jeden Fall!
Aber es kann uns dabei viel besser gehen, wenn wir uns selber gut tun!
Das hat auch viel mit Achtsamkeit zu tun!
Es gibt mittlerweile zu diesem Thema auch einige Bücher.
Auch: achtsames Essen!
Nicht das Punkte zählen allein hilft, seid gut zu euch!
Liebe Grüße
Karfunkel
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- 03. Apr 2015 11:55
- Super schön geschrieben, Karfunkel!
Ich bin gespannt, ob sich noch ein paar mehr melden.
GGLG und einen schönen freien Tag noch.
Da ich vorhin tatsächlich schon ein bisschen gesportelt habe, gönne ich mir jetzt erstmal eine schöne Dusche!
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- 03. Apr 2015 13:23
- Natürlich hängen Übergewicht oder ein ungesundes Essverhalten oft mit dem emotionalen Zustand einer Person zusammen.
Das ist nichts Neues, denn die Begriffe "Frustessen" oder "Stressessen" sind uns allen ja nicht fremd.
Ich finde es schon erschreckend, wenn man in einen Modus gerät, in dem man immer wieder in die Küche läuft um sich Essen in den Mund zu schieben, als wäre man ferngesteuert. Als hätte man einfach "keine Wahl". Ich kenne das auch.
Aber man hat eine Wahl. Nämlich nicht essen.
Es ist durchaus hilfreich, sich in dem Moment, in dem man merkt, dass man jetzt gerade eigentlich auf "Futtersuche" gehen möchte, zu fragen, wieso man jetzt eigentlich essen möchte. Womöglich kann das helfen, einen Weg zu finden, in solchen Situationen anders zu handeln und eben nicht (weiter) zu essen.
Ich hatte Ende März Klausurwoche in der Uni und weil ich lange viel zu wenig gelernt habe, habe ich mich dann eben 2 Tage zuhause eingebunkert und da gab es alles, was das Herz begehrt ^^ Pizza, Fertig-Lasagne, Schokobrötchen, Cornflakes - eben alles, was man nicht aufwendig zubereiten musste. Das verdient natürlich keine 1) auf der Ernährungsskala...
Aber es hat mir tatsächlich geholfen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und als die Klausuren vorbei waren, habe ich mich ab dem Wochenende wieder am Riemen gerissen und tatsächlich in der vergangenen Woche auch ein bisschen abgenommen.
Damit möchte ich sagen, dass es solche Phasen ruhig geben kann. Aber sie dürfen nicht überhand nehmen, denn sonst kommt man von seinem Gewicht eben nicht runter.
Viel Erfolg euch allen!
Kate
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- 03. Apr 2015 14:01
- Ich kann dir auch nur raten achtsam mit dir umzugehen und mal gucken, was für Emotionen die Esserei auslösen und warum das so ist. Wir alle haben ein emotionales Netzwerk, was mit der Bewertung einer Situation anfängt (wir bewerten alle immer), das wiederum löst automatisch ein Gefühl in uns aus und wir gehen in die Körperempfindung. Danach kommt das Verhalten, was in deinem Fall das Essen ist. Oben wieder angekommen machst du dir Vorwürfe, bewertest wieder, fühlst dich als Versager und das Ganze geht von vorn los. Den Kreis kannst du unterbrechen, indem du dir darüber im klaren wirst, warum du in solchen Situationen essen musst. Dann eine Liste von angenehmen Aktivitäten machen ( Dinge die du heute oder früher gern gemacht hast) und anstatt zu essen einfach dir etwas Gutes tun. Achtsam mit dir umgehen und mal üben achtsam zu essen. Was ist du, wie schmeckt das usw.. Ich habe das im Rahmen einer Ausbildung zum DBT Therapeuten gelernt und dazu gibt es ganz viele Internetseiten, die sehr hilfreich sind. Früher wurde das Programm ausschließlich für Borderline Pat. erstellt, heute nimmt man es für alle möglichen Dinge, auch Essstörungen. Aber alles in allem hilft es jedem dabei zu lernen sich zu mögen und das ist die halbe Miete.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen und drück dir die Daumen.
LG marcasti
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- 03. Apr 2015 16:20
- Hallo Ihr Lieben,
bin nach längerer Pause wieder hier und habe mich auch mit diesem Thema beschäftigt.
Eure Beiträge haben mir richtig gut getan, mich berührt. Karfunkel besonders Deiner, weil es mir in gewisser Weise ähnlich ging und geht. Habe gerade gesehen, dass Du heute Geburtstag hast.. Happy Birthday! Mir tut die Gemeinschaft auch gut .. auch wenn ich oft nur mitlese .. es gibt mir wieder neuen Mut meinen inneren Schweinehund zu bekämpfen. Danke dafür .. und erst einmal ein schönes Osterfest für Euch alle und auf dass wir unsere Ziele step by step erreichen. Liebe Grüße
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- 03. Apr 2015 16:27
- hey,
auch ich kenne das. Allerdings gehe ich nicht gerade gut mit solchen Situationen um. Heißt meistens esse ich dann. Deswegen @Marcasti: Könntest du mir vielleicht ein, 2 hilfreiche links dazu schicken? Falls du welche direkt parat hast, natürlich nur LG Mel
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- 03. Apr 2015 16:30
- ...mir geht es ähnlich auch wenn ich laut BmI Normalgewicht habe...
ich bin satt und futtere immer weiter ich glaub bei mir liegt es daran das ich Verlustangst habe und deshalb soviel futtere...
das dumme ist ja das ich es besser weiß -also das ich so nichts daran ändere.
Und das mir sport oder ein anderes Vergnügen(lesen,freunde treffen ) viel mehr bringt und mich glücklich macht,während zuviel essen mich unglücklich macht...
...aber da ist der punkt dieses einfach sein lassen finde ich sehr schwer .
Mir hatte Xenophenia ein schönes Zitat geschickt
Die Kunst eines erfüllten lebens ist die Kunst des Lassens: Zulassen-weglassen-loslassen
ich denke teilweise auch ich will mir das alles gar nicht verbieten,Ich habe auch lust auf schoki und so und mag es zu schlemmen...
und ob ich das nicht gerade brauche also ob mein Körper das braucht
nein eher meine Psyche .....
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- 03. Apr 2015 16:41
- Hey Tigerlilie,
ich denke, du solltest dir die Schoki nicht versagen.
Aber du solltest üben, sie zu genießen!
Und zum Genießen brauchst du nur ein kleines Stück Schokolade.
Das schadet dir nicht, du hast einen echten Genuss und brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben.
Du kannst sogar extrem stolz auf dich sein.
Nur gute Gefühle und Schokolade!
Ich habe das inzwischen für mich gelernt.
Wenn ich z. B. Pralinen geschenkt bekomme, nehme ich mir täglich nur eine.
Meistens in der Mittagspause zu einer schönen Tasse Cappucino und mit viel Ruhe.
Wenn du zuerst an der Praline riechst und sie dann ganz langsam ißt, sozusagen auf der Zunge zergehen lässt, hast du einen unbeschreiblichen Genuss ohne dass du das Gefühl hast, du brauchst noch mehr Schoki.
Bei mir klappts inzwischen.
@Nicola: Danke für die Glückwünsche :-)
@Marcasti: Was ist ein DBT Therapeut?
LG
Karfunkel
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- 03. Apr 2015 17:29
- mmmhh ja Karfunkel68 da hast du bestimmt recht.
Ich habe die Erfahrung ja auch schon mal gemacht .also das ich ein stück schoko genießen kann und dann ist gut .zur zeit gelingt es mir noch nicht wieder .der wille ist wohl nicht stark genug
danke dir :)
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- 03. Apr 2015 17:37
- Ach Tiegerlilie, das Zitat ist super .. werde es mir an die Kühlschranktür pinnen! :-)
Hört sich bestimmt total blöd an aber ich habe nie gelernt gut zu mir zu sein ..
es ging immer nur darum, dass es meinem Sohn, dem Partner, der Katze, Freunden usw.
gut geht ... mir ging es gut, wenn es anderen gut ging .. jetzt ist das Kind aus dem Haus ..
mit dem Partner hat es nicht geklappt .. und ich hab den Mangel an Familie mit lecker Essen kompensiert.
Jeden Tag für 2 gekocht und natürlich gegessen ... oder auch wenn ich Stress im Job hatte .. naja da musste
eben ein leckeres, warmes Essen gezaubert werde ... als Belohnung .. früher war mir Essen nie besonders wichtig ...
ich war viel unterwegs .. nach der Neuorientierung hab ich mich viel zu sehr zu Hause eingeschlossen .. konnte kaum
gehen .. es war mir peinlich zu humpeln ... aber so langsam komme ich aus meinem Schneckenhaus heraus und bin
mir sicher, dass es dann auch wieder besser geht und ich dem Essen an sich viel weniger Bedeutung zukommen lasse und
z.B. aus Langeweile etwas in mich reinstopfen oder auch weil Freunde keine Zeit haben .. sich von selbst erledigen .. bei mir
ist es immer am schwersten einen Anfang zu finden ... aber der Frühling steht vor der Tür und das hilft mir auch. Gut zu mir zu sein
muss ich wirklich noch üben .... und nicht wieder in alte Muster fallen und alle betüddeln .. sondern mich selbst aber nicht mit Essen :-)
Bin wirklich froh, dass es dieses Forum gibt und für Ratschläge auch dankbar. Sorry Motti, wenn das jetzt für Dich nicht soo hilfreich ist .. mir hilft in jedem Fall die Gemeinschaft und auch im wahrsten Sinne rausgehen. Viele Grüße
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- 03. Apr 2015 18:08
- Nicola es tut mir so leid
ich weiß grad echt nicht wie und was ich sagen soll
würde dich grad am liebsten in Arm nehmen und feste drücken
... mir ging es gut, wenn es anderen gut geht...
ich kenn das so gut
du hast ein Herz aus Gold, weißt du das eigentlich?
Es ist schön hier die Gemeinschaft zu erleben, alle mit dem gleichen ziel
Keiner ist alleine, das hilft mir auch sehr
Alles liebe
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- 03. Apr 2015 18:13
- Motti
ich hab auch so ein Schoki Problem
kennst du die Milka Naps?
Die mini Schoko Täfelchen wo man manchmal zum Kaffee dazu bekommt?
Ich hab mir davon einen Pack gekauft, und ess die jetzt wenn ich Lust auf schoki hab.
Früher hab ich ne Tafel 100g in 10 min verputzt, war kein Problem
Jetzt muss ich wegen 3g Schokolade schälen, und da bin ich nach 3-4Stück total genervt, dass mir die Lust auf Schokolade vergeht
es sind dann nur 9-12 g anstatt der 100g Tafel
vielleicht klappt ja diese Methode bei Dir auch??
Viel Erfolg
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- 03. Apr 2015 18:24
- Danke für deine lieben, warmen Worte ... und schön, dass du weißt, wovon ich spreche ..
ich habe wirklich ein großes Herz ... und teile so gerne .. aber mir selbst helfen .. ist irgendwie
total schwer .. wenn du Ratschläge hast, die Dich weiter gebracht haben .. nur her damit ..
ansonsten knuddel ich dich mal zurück und sag nur .. Unkraut vergeht nicht :-)
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- 03. Apr 2015 18:52
- Danke Nicola für deine Worte -ich kenne das aus meiner familie mütterlicheseitz auch .Meine mutter und meine Oma haben eigentlich nie etwas für sich gemacht bzw behalten und immer gegeben.
Bis zur Trennung von dem Vater meiner kinder hab ich das auch recht gut praktiziert,
Schlimm ist dabei ja vorallem das dardurch das frau für alle da ist die menschen in deinem Umfeld denken das du super klar kommst und z.b keine Hilfe braucht.
"Mensch die kann ja eine torte für das kind backen ,hier die Freundin trösten,superkreative Geschenke basteln und dann macht ihr das auch noch Spaß
so ist frau natürlich schnell in einer falle ,Es macht ja auch spaß für andere da zu sein ,aber wenn dann wenig zurück kommt bzw die eigene Kraft nicht ausreicht um sich auch um sich zu kümmern .Ist das wirklich hart!
liebe grüße an euch alle fühlt euch mal gedrückt und geherzt :-)
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- 03. Apr 2015 18:57
- ich hab etwas überlegt, ob ich das hier ansprechen soll, aber ich bin sehr froh, dass ich es gemacht habe! :)
Tief durchatmen, glücklich sein, sich selbst etwas Gutes tun, ... das muss man erstmal hinkriegen. Sich selbst irgendwie klar machen, es ist okay dass ich mich jetzt so fühle, auch wenn es nicht schön ist, ich muss jetzt nicht essen, damit es mir besser geht. Essen kann keine emotionalen Lücken füllen
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- 03. Apr 2015 19:14
- jaaa liebe Tiegerlilie .. "Knuddelrunde" :-)
Das schlimme ist, dass meine Mutter so war und dabei auch immer ein wenig am "jammern" .. als Kind wollte ich nur eins, dass meine Mama glücklich ist und sich auch etwas gönnt ... aber sie ließ sich nicht helfen lieber jammern ... das fand ich ziemlich blöd und es hat mich auch oft hilflos gemacht ... so möchte ich auf keinen Fall werden.. aber ganz weit davon weg bin ich nicht ... Du hast Recht .. wenn ich hinterher erzähle wie schwer etwas zu bewerkstelligen war, höre ich oft, Mensch .. sag doch was .. oder ach das schaffst du schon .. ja es ist mein falscher Stolz .. aber auch 2-3 negative Erfahrungen mit Menschen, denen ich oft geholfen habe - die aber als ich krank wurde, nicht damit umgehen konnten oder wollten .. und mich hängen ließen als ich dann schweren Herzens doch um Hilfe gebeten habe ...
Das war unheimlich schmerzhaft aber auch etwas heilsam für mich. Man darf sich selbst nicht aus den Augen verlieren. Ich möchte aber nicht all zu sehr auf die Tränendrüse drücken .. Enttäuschungen sind auch heilsam .. es gibt 2 Menschen, die immer zu mir stehen und das ist ne ganze Menge. In jedem Fall bin ich froh hier zu sein - nicht allein zu sein - und das auch mal so rausplappern zu dürfen .. was mir schwer fällt. Danke fürs "zuhören" und ich denke, wenn jeder für sich erst einmal herausgefunden hat, weshalb er in gewissen Momenten mehr in sich reinstopft als ihm gut tut .. ist das schon mal ein guter Anfang. Darf ich Dich noch fragen, wie Du es geschafft hast - dich nach der Trennung besser um Dich selbst zu kümmern? Ja es macht mir so viel Freude etwas zu teilen ... mir geht einfach das Herz auf, wenn andere sich freuen ... leider bekomme ich selten etwas zurück in Momenten wenn es mir mies geht - doch gerade dann braucht man es am meisten .. oft genügt ein nettes Wort .. eine Umarmung aber da ich immer der Sonnenschein war, sind Menschen irritiert wenn ich nicht "strahle" .. sorry so viel Text .. es sprudelt gerade so aus mir heraus. P.S. mein Sohn freut sich mit mir wenn ich loslasse grins .. er ist 18 und das was er gerade am wenigsten wünscht ist eine ihn begluckende Mami!